Was ist EMDR?
EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing), was so viel bedeutet wie „Desensibilisierung und Neuverarbeitung durch Augenbewegungen“, ist eine Möglichkeit, ein Trauma, ein belastendes Erlebnis und andere innere Vorgänge zu bearbeiten.
EMDR hat etwas mit den Augenbewegungen zu tun, die zum Beispiel nachts im sogenannten REM Schlaf automatisch in einer bestimmten Schlafphase auftauchen. Hier verarbeitet das Gehirn belastende Gedanken, Ereignisse usw. durch schnelle Bewegungen der Augen. Beim EMDR führen wir diese Bewegungen nun bewusst unter Bearbeitung eines bestimmten Themas aus.
Entdeckt und entwickelt wurde die Technik 1986 von der US-Psychologin Francine Shapiro.
Eines Tages, als ihr bei einem Spaziergang unangenehme Gedanken kamen, erlebte sie, dass es ihr durch bewusst herbeigeführte Augenbewegungen plötzlich besser ging. Seit ihrer Krebsdiagnose zehn Jahre zuvor hatte sich die Psychologin mit Verfahren beschäftigt, die quälende Erinnerungen lindern können, und sich als „lebendiges Labor“ selbst beobachtet. Als sie sich nun nach den Augenbewegungen an ihre negativen Gedanken erinnerte, waren diese nicht mehr so belastend wie zuvor. Nach vielen Tests entwickelte Shapiro dann ein mehrstufiges Behandlungskonzept, das heute weltweit für viele verschiedene Störungen angewendet wird.